Auspumpen von Kellern
Der völlig verständliche Wunsch nach schnellstmöglichem Abpumpen von eingedrungenem Wasser aus dem Keller birgt nicht unerhebliche Risiken für das Gebäude.
Leider ist für die Feuerwehr keine generelle Entscheidung für den risikolosen Beginn dieser Arbeiten möglich, da jedes Haus individuell nach verschiedenen Faktoren beurteilt werden müsste und
diese Faktoren durch eine äußerliche Begutachtung nicht zu ermitteln sind.
- Oberflächenwasser, das über Fenster eingedrungen ist, kann gefahrlos abgepumpt werden kann.
- Verfügen die Häuser über einen wasserdichten Keller kann das Abpumpen zu einem Gebäudeauftrieb bei sehr hohem Grunwasserspiegel führen.
Mögliche Schadensbilder sind das Anheben der Bodenplatte, das Abreißen von Anschlüssen und Rissbildung und im Extremfall die Zerstörung der Bodenplatte.
- Die sicherste Art des Auspumpens ist die Absenkung des Wasserstandes auf den bekannten Grundwasserhöchststand, dem das Gebäude bereits ausgesetzt war.
- Durch das Abpumpen entstehen Strömungen von außen nach innen.
Je höher der Außendruck ist umso höher die Strömungsgeschwindigkeit im Mauerwerk.
Feinteilchen weden ausgewaschen.
Es können Hohlräume entstehen.
Als Folge kann es zum Senken von Gebäudeteilen, dem Abriss von Anschlussleitungen oder Rissbildungen an Wänden und Decken, zum Teil auch noch Jahre nach den Pumparbeiten kommen.
- Aus Sicherheitsgründen sollten Abpumparbeiten nur bis kurz unterhalb des vermutetet Grundwasserspiegels erfolgen.
Ist dieser erreicht, sind die Arbeiten einzustellen und zu kontrollieren, ob Grundwasser nachströmt.
Ist dies der Fall sollten keine weiteren Pumparbeiten ausgeführt werden, weil sonst mit weiteren Schäden gerechnet werden muss.
Zur Vermeidung der oben beschriebenen Schadensbilder kann die Feuerwehr nur empfehlen, ein Absenken des inneren Wasserspiegels nur auf eine Höhe vorzunehmen, die ein erneutes Eindringen von
Grundwasser ausschließt.
Eine Entscheidung über das Auspumpen von Kellern liegt beim Hausbesitzer!